Evangelische Bekenntnisschule in freier Trägerschaft

"Einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." 1. Korinther 3,11

Einleitung

Der Christliche Schulverein Paderborn e. V. unterhält eine evangelische Schule in freier Trägerschaft, weil er sich einem doppelten Auftrag verpflichtet sieht:

  • Unsere Schulen sollen als evangelische Bekenntnisschulen eine Erziehungskonzeption verwirklichen, die auf einem tragfähigen geistlichen Fundament steht, nämlich Jesus Christus und der Bibel.
  • Die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler sollen eine solide Bildung für den schulischen und beruflichen Werdegang und ein sicheres Fundament für die Entwickung ihrer Persönlichkeit erhalten.

Die geistlichen Grundlagen unseres Schulwerkes sind in der Glaubensbasis der Evangelischen Allianz von 1972 treffend zusammengefasst:

Wir bekennen uns

  1. zur Allmacht und Gnade Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung;
  2. zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung;
  3. zur völligen Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen;
  4. zum stellvertretenden Opfer des menschgewordenen Gottessohnes als einziger und allgenugsamer Grundlage der Erlösung von der Schuld und Macht der Sünde und ihren Folgen;
  5. zur Rechtfertigung des Sünders allein durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und von den Toten auferstanden ist;
  6. zum Werk des Heiligen Geistes, welcher Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen bewirkt, im Gläubigen wohnt und ihn zur Heiligung befähigt;
  7. zum Priestertum aller Gläubigen, die die weltweite Gemeinde bilden, den Leib, dessen Haupt Jesus Christus ist, und die durch seinen Befehl zur Verkündi gung des Evangeliums in aller Welt verpflichtet ist;
  8. zur Erwartung der persönlichen, sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit;
  9. zum Fortleben der von Gott gegebenen Personalität des Menschen;
  10. zur Auferstehung des Leibes zum Gericht und zum ewigen Leben der Erlösten in Herrlichkeit."

Wir sind in Verantwortung vor Gott bestrebt, unsere Ziele durch Lehrerinnen und Lehrer verwirklichen zu lassen, die als bekehrte
und wiedergeborene Menschen (Joh 3,5) ein geistliches Leben führen, an dem sich junge Menschen orientieren können.

Der Wunsch vieler Eltern im Paderborner Raum, dass ihre Kinder auch in der Schule nach christlichen Maßstäben erzogen werden, führte 2015 zur Gründung des christlichen Schulvereins Paderborn und seiner ersten freien Bekenntnisschule, der August-Hermann-Francke-Gesamtschule in Schlangen, mit ihrem Start im Schuljahr 2016/17.
Das Recht auf Errichtung privater Schulen wird im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in Art 7 Abs. 4 gewährleistet. Wie alle "Ersatzschulen" erfüllen auch unsere Schulen folgende Bedingungen:

  • Wir stehen unter staatlicher Schulaufsicht.
  • Unsere Lehrerinnen und Lehrer müssen dieselben Qualifikationen aufweisen wie an öffentlichen Schulen.
  • Die Abschlüsse unserer Schülerinnen und Schüler sind denen an öffentlichen Schulen gleichgestellt.
  • Wir unterrichten weitgehend nach den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW.

Unsere freie evangelische Bekenntnisschule ist offen für Schülerinnen und Schüler aller Bekenntnisse, sofern die Eltern damit einverstanden sind, dass ihre Kinder nach unserem Konzept unterrichtet und erzogen werden. Dazu gehört auch die verbindliche Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler am evangelischen Religionsunterricht.

Geistliche Grundlagen und pädagogische Ziele

Wir sehen unseren Auftrag darin, die Schülerinnen und Schüler im Sinne der Bibel und in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Verfassung des Landes NRW (Art 7 Abs. 1) zu erziehen: "Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung."
Die Bibel hat für uns als das Wort Gottes höchste Autorität und ist damit der Maßstab für unseren Glauben, unser Denken und unser Handeln. Sie ist von Gott inspiriert und vermittelt uns als solche die verbindliche und umfassende Wahrheit über Gott, Mensch und Welt. Deshalb sind auch tägliche Morgenandachten in den Kollegien und in den Klassen feste Bestandteile unseres Schullebens. Als Schulgemeinschaft feiern wir regelmäßig Schulgottesdienste.
Die biblischen Aussagen über den Menschen sind Grundlage unseres Menschenbildes und unserer Pädagogik: Der Mensch ist von Gott als Beziehungswesen geschaffen. Durch die Zerstörung der Beziehung zu Gott, was die Bibel Sünde nennt, und aufgrund seines sündhaften Wesens ist er dem Tod verfallen. Ebenso sind dadurch auch die Beziehungen des Menschen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und zur Schöpfung gestört. Gott bietet ihm Erlösung, Heiligung und ewiges Leben an. Durch Tod und Auferstehung hat Jesus Christus uns den Weg zu Gott wieder frei gemacht (z.B. 1Petr 2,24f). So können wir eine „neue Kreatur“ werden (2Kor 5,17), wenn wir an Jesus Christus glauben, Vergebung unserer Sünden annehmen und ihm unser Leben anvertrauen.
Unserer Überzeugung nach ist die Gestaltung der Beziehung zwischen Menschen und Gott von zentraler Bedeutung. Das beinhaltet und beeinflusst auch die Beziehung des Menschen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und zur Schöpfung. Hierin finden wir grundlegende Richtziele für eine biblisch fundierte Erziehungskonzeption, die wir in unseren Schulen verwirklichen wollen:

a) Wir sind auf die Beziehung zu Gott angelegt
Gott hat uns als „ein Bild, das ihm gleich sei“ (Gen 1,27) im Sinne eines Gegenübers geschaffen. Er hat dem Menschen die Sehnsucht mitgegeben, über sich hinaus zu fragen und nach einer letztgültigen Wahrheit zu suchen (z.B. Pred 3,11). Das Geschöpf ist auf seinen Schöpfer angewiesen, der ihm das Leben geschenkt hat (z.B. Ps 36,10).

Wir wollen daher die Kinder und Jugendlichen ermutigen,

  • nach Gott als dem Sinn ihres Lebens zu suchen und eine lebendige Beziehung zu ihm zuzulassen;
  • Gott als dem Schöpfer ihres Lebens zu vertrauen und ihn zu loben;
  • die Erlösung durch Jesus Christus anzunehmen, Vergebung zu erbitten und das Geschenk des Lebens in Gemeinschaft mit Gott zu ergreifen.

b) Wir sind auf die Beziehung zu uns selbst angelegt
Gott hat jeden Menschen als einmaliges Original wunderbar geschaffen; er kennt und versteht uns besser als wir selbst (z.B. Ps 139,1-3; 13-14). Durch die Einflüsse unserer Umgebung, aber auch durch eigene Entscheidungen können wir an Geist, Seele und Leib Schaden nehmen (z.B. Gal 5,1+13). Das Vertrauen, persönlich von Gott geliebt zu sein, macht uns frei, uns selbst mit unseren Gaben und Grenzen anzunehmen und zu einer gefestigten Persönlichkeit heranzuwachsen (z.B. Röm 8,31-39).

Wir wollen daher die Kinder und Jugendlichen ermutigen,

  • sich selbst als wunderbare Geschöpfe Gottes anzunehmen,
  • ihre Gaben und Fähigkeiten zu entdecken, einzusetzen und ihre Grenzen zu akzeptieren,
  • in der Nachfolge Jesu ihre Persönlichkeit prägen zu lassen und im Vertrauen auf Gottes Liebe ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.

c) Wir sind auf die Beziehung zum Mitmenschen angelegt
Wir sind auf die Beziehung zu anderen Menschen angewiesen und in die Gesellschaft eingebunden (z.B. Pred 4,9-10). Die Weisungen Gottes (z.B. 10 Gebote und Bergpredigt Jesu) und das Vorbild Jesus Christus zeigen uns, wie diese Beziehungen positiv gestaltet werden können.

Wir wollen daher die Kinder und Jugendlichen ermutigen,

  • alle Menschen als Gottes geliebte Geschöpfe zu respektieren und anzunehmen,
  • in der Nachfolge Jesu Nächstenliebe gegenüber allen Menschen zu üben,
  • im Vertrauen auf Gottes gute Gebote die Beziehungen mit Menschen in ihrem direkten Umfeld (Familie, Schule, Gemeinde, Freundschaften) in Treue, Selbstlosigkeit und Geduld zu pflegen.

d) Wir sind auf die Beziehung zur Schöpfung angelegt
Gott gab dem Menschen den Auftrag, den Garten Eden „zu bebauen und zu bewahren“ (Gen 2,15); darin bestellt er uns zu Verwaltern
seiner Schöpfung in Verantwortung vor ihm.

Wir wollen daher die Kinder und Jugendlichen ermutigen,

  • die ganze Schöpfung als Werk Gottes zu achten, zu pflegen und zu schützen und
  • die Erforschung und Nutzung der Natur in Verantwortung vor Gott zu betreiben.

Didaktische Schwerpunkte

Auswahl der Unterrichtsinhalte
Als christliche Ersatzschulen richten wir die Bildung und Erziehung unserer Schülerinnen und Schüler weitgehend nach den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW aus, nehmen aber auch unsere Freiheit wahr, die Unterrichtsinhalte nach christlichen Wertmaßstäben auszuwählen und zu gestalten. In Bekenntnisschulen in NRW sind gemäß Art. 12 der Lan des ver fassung die Richtlinien und Lehrpläne so anzuwenden, dass die Grundsätze des betreffenden Bekenntnisses in Unterricht und Erziehung sowie bei der Gestaltung des Schullebens insgesamt zur Geltung kommen. So legen wir z.B. in der Behandlung von Literatur im Unterricht, in der Frage nach der Entstehung des Lebens oder in der Sexualethik biblische Aussagen zu Grunde.
Durch die unterrichtliche Arbeit und das Schulleben befähigen und erziehen wir die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit und Mündigkeit. Sie erkennen ihre Verantwortung, die sie vor Gott, vor den Mitmenschen und vor der Schöpfung haben. August Hermann Francke (pietistischer Theologe und Pädagoge, 1663–1727) nennt dies die Erziehung zur „christlichen Klugheit“, die den Menschen zum bestmöglichen Dienst am Mitmenschen befähigen soll.
Bei der Verwirklichung dieser Grundsätze ist von zentraler Bedeutung, dass unser Unterricht dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler angemessen ist und aktuelle didaktische und methodische Anregungen berücksichtigt, soweit sie unserer Grundkonzeption entsprechen.

Vermittlung der Unterrichtsinhalte
Bildungserwerb ist vor allem auch ein aktiver Prozess des Lernenden, daher spielt die Lernmotivation des Einzelnen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der Unterrichtsinhalte. Wichtigstes Werkzeug hierbei ist eine positive Beziehung zwischen Lehrkraft und den Schülern im Schulalltag. Auch aus diesem Grund sind Elternbesuche, Wandertage, Klassenfahrten und außerunterrichtliche Aktivitäten (z.B. Klassenfeiern) feste Bestandteile unserer pädagogischen Arbeit.
Unterrichtsinhalte werden durch verschiedene Unterrichtsformen vermittelt. Eine besondere Beachtung finden die Formen, die Anschauung, Handlungsorientierung, Realitätsbezug, Praxisorientierung und Anwendung bzw. Transfer beinhalten. Eingeladene Experten bringen im Unterricht einen nahen Bezug zur Lebens und Berufswelt.
Neben schulübergreifenden Wettbewerben steigern klassen- und schulinterne Wettbewerbe und Wettkämpfe die Lernmotivation. Durch Belobigungen, Preisverleihungen und Anerkennung zu allen abgeschlossenen Projekten, Wettkämpfen und Wettbewerben wird den Schülerinnen und Schülern Mut gemacht und Wertschätzung entgegen gebracht.
Persönliche Achtung beim Erreichen von Zwischenzielen bis zum Schulabschluss soll unsere Schülerinnen und Schüler vor Resignation bewahren. Möglichst viel zu leisten und das von jedem nach seiner Persönlichkeit und seiner Begabung, ist uns wichtig.

Fordern und Fördern
Jede Schülerin und jeder Schüler besitzt Gaben, Anlagen und Persönlichkeitsmerkmale, die individuell große Unterschiede aufweisen. Sensibles Wahrnehmen und Eingehen auf die Gesamtpersönlichkeit der Schülerin bzw. des Schülers entspricht dem christlichen Anspruch unserer Schulen. Der Unterricht an unseren Schulen will die unterschiedlichen Potentiale der Schülerinnen und Schülern herausfordern und fördern.

Dies verwirklichen wir auf verschiedenen Ebenen:

  • Wir fordern die Schülerinnen und Schüler heraus, mit „Kopf, Herz und Hand“ zu lernen, unterstützen das Lernen also sowohl auf intellektuellen als auch auf kreativen und handlungsorientierten Wegen. Die musisch-künstlerischen, sportlichen und technischen Begabungen werden ebenso wertgeschätzt und gefördert wie die Begabungen zu theoretischem Lernen.
  • Leistungsstärkere und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler arbeiten im Klassenunterricht zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Dabei wird ihre Sozialkompetenz gefördert, gleichzeitig aber auch ihr Lernfortschritt. So lernen beispielsweise beide dazu, wenn leis tungs stärkere Schüler den leistungsschwächeren helfen.
  • Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler bieten wir zusätzliche Fördermöglichkeiten an. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler werden durch zusätzliche Aufgaben (z.B. die Teilnahme an Wettbewerben) zu besonderen Leistungen herausgefordert. Auch die äußere Differenzierung in Fördergruppen und Kursen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus unter stützt das Fordern und Fördern. Der Einzelne soll in seinen Stärken erkannt, gefördert und für seine Zukunft vorbereitet werden.

Lernen und Leistung
Der Leistungsbegriff an unseren Schulen orientiert sich am biblisch-christlichen Menschenbild. Das bedeutet in erster Linie, dass wir den Wert des Menschen nicht an seinen Leistungen messen, den Schülerinnen und Schülern also unabhängig von ihren Leistungen Annahme und Wertschätzung vermitteln. Wir verwenden den Leistungsbegriff positiv, indem wir Lernen und Leistung als Entfaltung von individuellen Gaben verstehen. Daher wollen wir die Schülerinnen und Schüler ermutigen, ihre Gaben in Verantwortung vor Gott, sich selbst und ihren Mitmenschen einzusetzen und zu entfalten. Damit wollen wir den Heranwachsenden Freude am Lernen vermitteln und auf diese Weise eine Leistungskultur pflegen. Auf der anderen Seite wollen wir den Schülerinnen und Schülern auch helfen, Grenzen, die sie nicht überschreiten können, anzunehmen, ohne dabei ihr Selbstwertgefühl zu verlieren. Das Verständnis von Leistung ist in unserer Gesellschaft vor allem ergebnisorientiert und wird im schulischen Kontext als Beherrschen von Kulturtechniken und Arbeitsmethoden, sowie als Stoff- und Fachwissen verstanden und gemessen. Die Verantwortung der Schule, Kinder und Jugendliche so vorzubereiten, dass sie in dieser “Leistungsgesellschaft” zurechtkommen, erfordert es, dass wir an unseren Schulen die genannten kognitiven Leistungen fördern und sie von den Schülerinnen und Schülern einfordern. Allerdings nur, wer das Lernen gelernt hat, wird sich angesichts der Fülle von Wissen auf Dauer zurechtfinden und behaupten können. Das bedeutet, dass wir in unseren Schulen besonderen Wert auf die Vermittlung grund legender Lernkompetenzen und Basisqualifikationen legen.
Wir möchten in allen Bildungsgängen hohe Lernstandards erreichen und halten, um auf diese Weise sichere Qualifikationen und Schulabschlüsse vermitteln zu können. Gerechte und transparente Leistungsbewertung, die auch den individuellen Lernfortschritt der Schülerin bzw. des Schülers berücksichtigt, sowie angstfreie Lernräume und die Anbindung unserer Unterrichtsarbeit an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler sollen Leistungsanreize sein.

Sozialkompetenz
Ausgehend von dem Gebot der Nächstenliebe ist es uns besonders wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Schulisches Lernen zielt deshalb auch auf den Erwerb von Sozialkompetenz. Im Umgang miteinander legen wir Wert auf gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme.
Das so geprägte Schulklima ermöglicht, dass Schule nicht nur als Ort des Lernens, sondern ebenso als Ort des Lebens erfahrbar wird.
Der Einzelne weiß sich wertgeschätzt und angenommen, was auch einen erheblichen Einfluss auf die Einsatz- und Lernbereitschaft der Schüler hat.
Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Engagement und die Fähigkeit zur Kommunikation sind wertvolle Kompetenzen in allen Bereichen des Lebens. Die unterrichtliche Arbeit und das Zusammenleben innerhalb der Schule (z.B. in der Klassen gemeinschaft) sind wichtige Felder, auf denen solche Sozialkompetenzen eingefordert und gefördert werden.
Das Übernehmen von Ämtern und Aufgaben in der Klasse und für die Schulgemeinschaft je nach Begabung und Neigung des Einzelnen sind hierbei bewusst genutzte Möglichkeiten.

Unsere Schule stellt sich vor

Unsere Gesamtschule umfasst die Klassen 5 – 10 und bietet Schülern und Schülerinnen aller Leistungsniveaus eine fundierte Schulbildung an. Um der Heterogenität der Schülerschaft angemessen zu begegnen, wird der Unterricht teilweise nach Leistungsfähigkeit, teilweise nach Neigung differenziert.
Unserer Überzeugung nach kommt der Familie als einer grundlegenden Einheit geistlicher Gemeinschaft ein hoher Stellenwert zu und die Erziehung ist vornehmlich Recht und Aufgabe der Eltern. Daher ist es uns wichtig, dass wir als Schule hier unterstützend und begleitend mitwirken und nicht die Aufgaben der Eltern übernehmen. Der Austausch und die Einbeziehung der Eltern bei wichtigen erzieherischen Fragen sind für uns von großer Bedeutung. Um zu ermöglichen, dass Kinder viel Zeit in ihren Familien verbringen, wird die Schule bewusst als Halbtagsschule geführt.
Ab spätestens der 8. Klasse ist jedoch zusätzlich normaler Fachunterricht am Nachmittag nötig, um die Stundentafel zu erfüllen. Die 10. Klassen haben schließlich bis zu drei Mal in der Woche verbindlichen Nachmittagsunterricht an der Schule.
Darüber hinaus findet der außerunterrichtliche Bereich im Sinne von Arbeitsgemeinschaften u.ä. schwerpunktmäßig am Nachmittag statt.
Im freiwilligen Bereich der Arbeitsgemeinschaften (AGs) werden ergänzend Projekte gemäß unseres Schulprofils angeboten und die Kinder können entsprechend ihrer Interessen, Neigungen und Begabungen einer Beschäftigung nachgehen. Einmal pro Woche hat jede Klasse eine Unterrichtsstunde mit der Klassenleitung, die für Besprechungen und Planungen, Austausch, Gemeinschaft und Projekte genutzt wird. Dieses ermöglicht vor allem in den höheren Jahrgängen, in denen viel Kursunterricht stattfindet, dass alle Klassenleitungen unabhängig von den Fächern wenigstens eine Unterrichtsstunde mit der eigenen Klasse haben, um mit der Klasse zu arbeiten, die Schüler zu begleiten und die Klasse zu führen.
Die Abschlüsse am Ende der Klasse 10 entsprechen denen öffentlicher Schulen (Hauptschulabschluss, Fachoberschulreife und Fach oberschulreife mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe, Fachabitur und das Abitur in der Oberstufe). Ein Übergang auf öffentliche Schulen ist jederzeit möglich.
Das Schulleben wird durch eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten inner- und außerhalb des Unterrichts bereichert (z.B. Teilnahme an Sportwettbewerben, Arbeitsgemeinschaften, Aktionstage u.ä.). Partnerschaften mit anderen Schulen ermöglichen Begegnungen und Schüleraustausch.
Der Einstieg in das Berufsleben wird durch eine breit angelegte Berufsberatung ab dem achten Jahrgang bis in die Oberstufe und ein Schülerbetriebspraktikum in Klasse 9 vorbereitet. Durch diese Berufsorientierung wird ein gelingender Wechsel von der Schule in den Beruf unterstützt.

Für unsere unterrichtliche und erzieherische Arbeit an der Gesamtschule haben wir uns die folgenden grundlegenden Ziele gesetzt:

  • Die Schülerinnen und Schüler sollen – bezogen auf ihren weiteren schulischen Ausbildungsweg (z.B. Abitur) und ihre berufliche Zukunft – möglichst gute Qualifikationen erwerben. Was wir unter guten Qualifikationen verstehen, basiert auf einer sicheren Beherrschung der Kulturtechniken, muss sich an den aktuellen Anforderungen der Arbeitswelt orientieren und schließt traditionelle Ansprüche wie die einer guten Allgemeinbildung mit ein.
  • Da Ehrfurcht vor Gott der Anfang der Weisheit und Erkenntnis ist (Ps 111,10; Spr 1,7 + 9,10) soll Wissen und Bildung aus der Perspektive des christlichen Glaubens begriffen werden, wobei der Ehrfurcht vor Gott, der Achtung vor der Würde des Menschen und der Bereitschaft zum sozialen Handeln wichtigste Bedeutung zukommt.
  • Wir wollen den Schülerinnen und Schülern Raum geben, in ihrer Persönlichkeit reifen zu können. Jeder Mensch besitzt als von Gott gewolltes, geliebtes und geschaffenes Wesen mit all seinen Gaben und Befähigungen seinen eigenen und unverwechselbaren Wert. Im Rahmen der Schulwirklichkeit sollen die Schülerinnen und Schüler zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit ermutigt werden, indem sie lernen, immer besser ihre Stärken einzusetzen und mit ihren Schwächen umzugehen. Mitgestaltung des Unterrichts, aktive Nutzung der Möglichkeiten der Schulmitwirkung und zur Eigeninitiative sind Beispiele für entsprechende Übungsfelder. Sie sollen lernen, Verantwortung für sich und andere jetzt und zukünftig in ihrem familiären, gemeindlichen und betrieblichen Umfeld und auch in der Gesellschaft zu übernehmen; sie sollen angeleitet werden, teamfähig zu arbeiten, sozial zu handeln, fair miteinander zu kommunizieren und eigenverantwortlich und diszipliniert zu lernen.
  • Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule durchschreiten wichtige Phasen ihrer persönlichen Entwicklung, besonders während der Pubertät. Wir wollen den Heranwachsenden Hilfestellung und Orientierungsmöglichkeiten bieten, damit sie eine herausfordernde Lebensphase durchstehen können. Diese ist gekennzeichnet durch offene Fragen und Probleme der Jugendlichen wie Identitätsfindung, Autoritätskonflikte, die Fragen nach Sinn und Wertmaß stäben, nach Berufsfindung, Geschlechterrollen usw. Hierbei wollen wir ihnen Hilfe und Orientierung aus dem christlichen Glauben heraus anbieten. Gesprächsoffenheit der Lehrerinnen und Lehrer, eine lebensnahe Auswahl der Unterrichtsinhalte und die schüler - orientierte Gestaltung des gemeinsamen geistlichen Lebens (z.B. bei Andachten und Schulgottesdiensten) tragen dazu bei. Dabei sind wir uns dessen bewusst, dass wir innerhalb unserer Schulwirklichkeit an Grenzen stoßen und auf die Zusammenarbeit mit Eltern und Gemeinden angewiesen sind.

Lehrer und Eltern

Lehrer als Vorbild

Die Schule beeinflusst die Entwicklung der heranwachsenden Kinder über mehrere Jahre. Besonders im jüngeren Alter ist diese Entwicklung wesentlich geprägt durch bewusstes oder unbewusstes Nachahmen der Vorbilder in Elternhaus und Schule. Als Lehrer an unseren Schulen sind wir uns dieser großen Verantwortung bewusst und gleichermaßen bestrebt, diese Ent wicklung positiv im Sinne der Zielsetzung unserer Schulen zu gestalten. 
Das bedeutet für uns, dass wir als bekennende Christen biblische Werte wie Wahrhaftigkeit und Liebe, aber z.B. auch Fleiß und Respekt authentisch als Vorbilder leben wollen. Uns ist bewusst, dass wir dabei auf die Gnade Gottes angewiesen sind.

Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus
Unseren Erziehungs- und Bildungsauftrag können und wollen wir nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern erfüllen. Das setzt voraus, dass die Eltern die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Schulen unterstützen und die christliche Prägung unserer Schulen mittragen.

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